Legenden und Mythen

Das mittelalterliche Đakovo besaß ebenfalls seine Legenden, von denen jene von der Wiederbelebung der Toten im Franziskanerkloster von Đakovo die bekannteste war. Beschrieben bzw. dem Vergessen entrissen hat sie Stanko Andrić im Text Die Geister im Kloster - Eine Episode aus der Geschichte der ungarisch-bosnischen Franziskaner".

Pavićs drei Tore

Die bekannteste Legende jedoch wurde im Lied „Pavićs drei Tore besungen und spricht über die hiesigen Romeo und Julia. Hinter den drei besungenen Toren, in drei Häusern, die heute noch stehen, lebten die Beschäftigten der Diözese: die Weinbauer, da an der Fassade das Relief von Weinreben dargestellt war; die Förster, was das Relief mit Eichenblättern bestätigte, während im dritten Haus Musiker lebten, und als Beweis davon stellte das Relief eine Leier dar. Hinter einem dieser Tore ereignete sich vor etwa hundert Jahren eine Tragödie: Ein wahrscheinlich über beide Ohren verliebter Jüngling zückte während einer hitzigen Diskussion über Fragen der Liebe das Messer und bereitete seinem Leben ein Ende. Zum Andenken an dieses traurige und unglückliche Erlebnis zweier junger Menschen erschufen junge Anhänger Pavićs eine ebenso traurige Ballade: „Pavićs drei Tore“. Eugen Nirjak und Mirko Kladarić schrieben die ältesten Strophen dieser Ballade nieder; Ende der Neunziger nahmen die Musikgruppe Slavonske lole und Vera Svoboda das Lied auf und retteten es so vor dem Vergessen. Vielleicht lebte gerade in diesen Häusern und hinter diesen Toren eine gewisse Zeit lang die bekannteste Musikerfamilie von Đakovo!

 

 

 

Meteoriten in Đakovo?

An einer Anhöhe im Strossmayer - Park befindet sich auch ein ungewöhnlicher Felsen, von dem die Einwohner von Đakovo glauben, es handele sich um einen Meteoriten. Leider handelt es sich lediglich um einen Feuerstein „terrestrischen“ Ursprungs, der höchstwahrscheinlich nach dem Bau der Kathedrale zurückgeblieben war; aber er ist hinreichend interessant, um weiterhin die Phantasie der Bewohner von Đakovo und ihrer Gäste zu beflügeln.